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Lebensversicherung: das Ende der 100%-Garantie?

|   Versicherung

Die Allianz, die mit großem Abstand Marktführer in Deutschland bei den Altersvorsorgeverträgen ist (rund 30% Marktanteil) hat im Oktober angekündigt, ab 2021 in den meisten Geschäftsbereichen keine vollständige Beitragsgarantie zum Ablauf mehr anzubieten.

 

Auch wenn viele anderen Anbieter solche Produkte schon in den letzten Jahren aus dem Markt genommen haben, bedeutet die Entscheidung des Platzhirsches dennoch eine Zäsur, der die meisten der verbliebenen anderen Gesellschaften folgen werden.

Die Beweggründe für diese Entscheidung sind durchaus nachzuvollziehen, da die jahrzehntelange Basis der Kapitalanlage aller Versicherer, nämlich festverzinsliche Staatspapiere, nahezu keine Verzinsung  mehr erwirtschaften und die Versicherer somit gezwungen sind, andere Anlagemöglichkeiten zu nutzen, die aber nicht die gleiche Sicherheit ausweisen. Jeder Privatanleger sieht sich mit der gleichen Problematik konfrontiert.

Um also eine Rendite zu erwirtschaften, die für Kunden attraktiv ist, muss deshalb die Kapitalanlagepolitik geändert werden.

Allerdings gibt damit die Versicherungswirtschaft – und das ist die Kehrseite – ein Alleinstellungsmerkmal auf,  das sie bisher gegenüber vergleichbaren Bankprodukten vorweisen konnte. Ob sich dieser Paradigmenwechsel auf Dauer auszahlt, bleibt abzuwarten, zumal es vergleichbare Produkte der neuen Welt ja bereits gab.

Einen kleinen Hoffnungsschimmer gibt es immerhin für die Garantiefans: bei den gesetzlich regulierten Produkten Riesterrente und betriebliche Altersversorgung bleibt es (zunächst) noch bei der 100%-Garantie – und für alle anderen Produkte bleibt noch Zeit bis Ende des Jahres, sich diese Garantie für die komplette Laufzeit zu sichern.